Was brauchen Menschen finanziell, damit sie angemessen leben können? Diese Frage versucht der Minimum Income Standard (MIS) in Großbritannien zu beantworten: In von Expert:innen unterstützten Fokusgruppen wird ein fiktiver Warenkorb mit Gütern und Leistungen erstellt, dessen Wert anschließend beziffert wird. So ergibt sich ein Budget für ein auskömmliches Leben. Für Deutschland fehlt es bislang an vergleichbaren Zahlen. Das will das Projekt Lebensqualitätsminimum ändern.
Dieses Schlaglicht zeichnet nach, was das britische Modell auf Deutschland angewendet bedeuten würde und gibt darauf aufbauend erste Einblicke in die neuartige methodische Herangehensweise des Projekts Lebensqualitätsminimum. Dabei zeigt sich: Aktuelle Einkommens- und Sozialstandards könnten nicht ausreichend sein für ein Leben in Würde und Teilhabe. Selbst bei einem Vollzeitjob kann keiner der Haushalte allein mit dem Mindestlohn die Bedarfe vollständig decken. Die Ergebnisse zeigen das Potenzial künftiger Erhebungen eines Lebensqualitätsminimums, einen zentralen Orientierungsrahmen für Politik und Praxis zu schaffen. Sind die Bedarfe eines angemessenen Lebensstandards klar definiert, kann geprüft werden, ob Policies diesem zuarbeiten.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von zentrum-neue-sozialpolitik.hflip.co zu laden.
Moritz Rüppel leitet den Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat. Im Fokus seiner Arbeit steht die politisch-strategische Ausrichtung des Bereichs, die proaktive Themensetzung der dort bearbeiteten Inhalte und der Transfer der Forschungsergebnisse in den parlamentarischen und vorpolitischen Raum.
Torben Fischer kümmert sich am ZSP nicht nur um die Projektplanung und -steuerung, er ist außerdem für die Konzeption und Entwicklung von Studien und Projekten zuständig.
Janek Steitz ist Ökonom und Direktor beim Dezernat Zukunft, wo er die klima- und industriepolitische Arbeit leitet. Zuvor war er mehrere Jahre bei der Denkfabrik Agora Energiewende und in der Wirtschaftsberatung tätig.
Levi Henze
Ökonom Klima- und Industriepolitik
Levi Henze ist Ökonom beim Dezernat Zukunft. Seine Schwerpunkte sind die verteilungspolitischen und makroökonomischen Implikationen von Klimapolitik und Klimakrise. Er war zuvor Mitarbeiter im Abgeordnetenhaus von Berlin und hat dort haushaltspolitische Themen bearbeitet.