Projekt

Das Leistungsprinzip gilt in Deutschland als Schlüssel zum sozialen Aufstieg. Doch in der Realität bleibt dieses Versprechen für viele unerfüllt – insbesondere für finanziell benachteiligte Menschen, die kaum Rücklagen bilden können. Dabei ist Vermögen kein Selbstzweck, sondern schafft die Grundlage für individuelle Selbstbestimmung in Bildung, Beruf und Lebensgestaltung. Ohne finanzielle Sicherheit bleibt der soziale Aufstieg oft ein Privileg.
Mit unserem Projekt Startchancenkapital untersuchen wir, wie der Staat Chancendefizite abbauen und die Startbedingungen ins Leben verbessern kann.
Projektinfo
- Art der Studie: Repräsentative Umfrage
- Status: laufend
Ausgangslage
Wir beobachten, dass vielen Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben nicht ausreichend offensteht und Aufstiegsperspektiven versperrt bleiben. Während der Zugang zu Bildung eine wesentliche Voraussetzung für den sozialen Aufstieg bleibt, kommt der Möglichkeit des eigenständigen Vermögensaufbaus eine ebenso wichtige Rolle zu. Ist das Vermögen eines Landes extrem ungleich verteilt, so hat dies erhebliche Auswirkungen auf die soziale Mobilität.
Um unabhängige Finanzentscheidungen treffen und sich ein Vermögen aufbauen zu können, braucht es deshalb beides: Ein Startkapital, das beispielsweise investiert werden kann, sowie Bildungsmaßnahmen (z.B. Finanzbildung), die daran geknüpft sind.
Ein „Startchancenkapital“ soll dazu beitragen, Chancenungleichheiten in Deutschland zu reduzieren, indem es früh im Leben ansetzt und sozial benachteiligte Individuen zu selbstbestimmten Entscheidungen befähigt. Es soll somit zur materiellen Basis beitragen, die das Aufstiegsversprechen benötigt, um in der Praxis tragfähig zu sein. Dabei sehen wir materielle und intellektuelle Ressourcen als untrennbar miteinander verwoben.
Projektziele
Übergreifendes Ziel ist es, allen Menschen in Deutschland die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ziel des Projekts ist es deshalb, die Policy-Idee eines Startchancenkapitals als möglichen Lösungsansatz vorzustellen, auf Haltungen innerhalb der Bevölkerung hinzuweisen und politische Entscheidungsträger:innen dahingehend zu sensibilisieren, welche Stellschrauben und Effekte bei einer möglichen Umsetzung zu beachten sind. Als Datenbasis dient uns eine deutschlandweite, repräsentative Bevölkerungsumfrage, die wir mit dem Marktforschungsdienstleister Verian durchgeführt haben.
„Der schwindende Glaube an das Aufstiegsversprechen durch Leistung ist in Deutschland kein ausschließlich ‚junges' Thema, was mit einer vermeintlich fehlenden Leistungsbereitschaft erklärt werden kann. Unsere Daten weisen darauf hin, dass es sich um ein generationsübergreifendes Anliegen handelt, welches den Staat stärker in die Verantwortung ruft, gleiche Startchancen für alle Menschen zu ermöglichen.“Lena Eck – Projektleitung und Referentin Zukunftsfähiger Sozialstaat
Erste Befunde
- Knapp drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, in Deutschland entscheide zu oft das Elternhaus über die eigenen Chancen im Leben.
- Zwei Drittel glauben, ein Vermögensaufbau aus eigener Kraft sei in Deutschland inzwischen kaum noch möglich.
- Genauso viele Menschen sagen, eine finanzielle Starthilfe für junge Menschen könnte zur Stärkung der Chancengerechtigkeit beitragen.
- 71% der Deutschen sind insgesamt der Ansicht, der Staat solle mehr dafür tun, dass alle Menschen die gleichen Startchancen im Leben haben.
Projektteam

Lena Eck Referentin Zukunftsfähiger Sozialstaat
Lena Eck wirkt als Referentin im Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat sowohl an der inhaltlichen Konzeption als auch am Transfer unserer Projekte in den politischen und vorpolitischen Raum mit. Ihre Erfahrung aus der Politikberatung und der Freien Wohlfahrtspflege setzt Lena ein, um sozialpolitische Handlungsbedarfe zu identifizieren und in (Forschungs-)Projekte zu übersetzen.

Dr. des. Dominic Afscharian Wissenschaftlicher Mitarbeiter Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat
Dominic Afscharian bringt seine Forschungserfahrung und sein Methodenwissen in die Projektarbeit im Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat ein. Darüber hinaus lässt er sein Gespür für wissenschaftliche Trends und Innovationen in die Konzeption neuer Projekte einfließen und trägt zu einem erfolgreichen Transfer von Forschungsergebnissen in unsere Kommunikationsformate bei.

Louisa Bayerlein Junior-Referentin Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat
Louisa Bayerlein befasst sich im Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat mit Fragestellungen der Sozialpolitik. Neben der Analyse und Bewertung aktueller Entwicklungen in Politik und Wissenschaft erarbeitet sie Stellungnahmen und Briefings auf Basis der Projekte des Bereichs.

Laura Bänsch Projektassistenz Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat
Laura Bänsch unterstützt den Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat als Projektassistenz. Mit fundierten Recherchen und tagesaktuellem Monitoring behält sie den Überblick über die sozialpolitische Lage.

Moritz Rüppel Leitung Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat
Moritz Rüppel leitet den Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat. Im Fokus seiner Arbeit steht die politisch-strategische Ausrichtung des Bereichs, die proaktive Themensetzung der dort bearbeiteten Inhalte und der Transfer der Forschungsergebnisse in den parlamentarischen und vorpolitischen Raum. Moritz repräsentiert den Bereich außerdem gegenüber politischen Akteur:innen.

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