Kilian
Weil

Position
Senior Projektmanager

Kilian Weil analysiert am ZSP gemeinsam mit Simon Jäger Arbeitsmarktreformen und flexible Institutionen und ist Doktorand an der Hertie School.

Ihr Forschungsprojekt untersucht, wie Arbeitsmarktinstitutionen Mobilität fördern, Übergänge absichern und gleichzeitig Wettbewerbsfähigkeit sowie soziale Teilhabe stärken können. Zuvor war er unter anderem bei der OECD, den UN, und der Europäischen Kommission tätig.

Frage
01

Was übersehen wir oft, wenn wir über soziale Gerechtigkeit sprechen?

Ich finde gerade beim Thema soziale Gerechtigkeit wird derzeit eventuell gar nicht so viel übersehen. In konjunkturellen Krisenphase treten Fragen sozialer Gerechtigkeit klassischerweise immer mit neuer Schärfe hervor; gleichzeitig liefert die evidenzbasierte Wissenschaft aus der ich komme sehr viel Wissen zu Aspekten sozialer Ungleichheit. Vielleicht kann ein historischer Blick auf wiederkehrenden Wellen von Regulierung und Deregulierung etwas helfen, die moralische Erregung zu relativieren und Gerechtigkeit als den andauernden Prozess „kollektiver Selbstverständigung“ zu begreifen.

Frage
02

Was kann unser Sozialstaat von Flexicurity-Modellen aus anderen Ländern lernen?

Flexicurity-Modelle wie sie zum Beispiel aus Dänemark stammen, zeigen, dass hohe Arbeitsmarktflexibilität und starke soziale Sicherheit keine Gegensätze sein müssen. Der deutsche Sozialstaat kann sich dort viel abgucken, wie man Übergänge am Arbeitsmarkt aktiver gestalten kann, anstatt primär den Status quo zu schützen. Dazu gehören lebenslange Qualifizierung, individuelle Unterstützung bei Neuorientierung und eine präventive Arbeitsmarktpolitik.

Frage
03

Welcher Mensch (lebendig oder historisch) wäre dein Wunschgast beim Abendessen?

Zwei Österreicher natürlich: Karl Polanyi und Thomas Bernhard.