Simon Jäger
Senior Fellow

Simon Jäger ist ab Juni 2025 Senior Fellow am ZSP und entwickelt dort Impulse für eine Arbeits- und Sozialpolitik, die Teilhabe, Potenzialentfaltung und wirtschaftlichen Fortschritt neu verbindet.

Er ist Associate Professor für Volkswirtschaftslehre und Public Affairs an der Princeton University und Research Associate am National Bureau of Economic Research (NBER). Seine Forschung fokussiert sich auf Arbeitsmärkte und untersucht die Ursachen und Folgen von Ungleichheit. Er erforscht Themen wie Wettbewerb am Arbeitsmarkt, die Rolle von Arbeitsmarktinstitutionen, Gewerkschaften und Mitbestimmung sowie die Rolle psychologischer Faktoren im Arbeitsmarkt.

Seine Arbeiten bauen häufig auf experimentellen oder quasi-experimentellen Methoden mit großen administrativen Datensätzen aus Deutschland, Finnland und Argentinien. Jäger promovierte an der Harvard University und erhielt den David Wells Prize für die beste Dissertation im Bereich Volkswirtschaftslehre. Vor seiner Professur in Princeton lehrte er am MIT und wurde mit dem Sloan Research Fellowship und dem Gustav Stolper Preis ausgezeichnet.

 

Drei Fragen an Simon Jäger

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Welche Themen an der Schnittstelle von Arbeitsmarkt und Sozialpolitik hältst du aktuell für besonders wichtig?

Eine große Frage, die sich meines Erachtens stellt, ist, wie die Voraussetzungen geschaffen werden können, damit möglichst viele Menschen durch ihre eigene Arbeit an der Schaffung von Wohlstand in einer sich rapide verändernden Welt teilhaben können. Mit Blick auf Deutschland denke ich, dass es wichtig sein wird, einerseits Veränderungen zu ermöglichen und gleichzeitig das soziale Netz so aufzustellen, dass die verschiedenen Transformationen erfolgreich gelingen werden.

Welche Rolle spielen Mitbestimmung, Freiheit und Eigenverantwortung in deiner Arbeit?

Diese drei Konzepte spielen eine entscheidende Rolle dabei, zu verstehen, wie eine erfolgreiche Gesellschaft funktionieren kann. Ohne die Übernahme von Verantwortung bleibt Freiheit ein leeres Konzept. Mitbestimmung wiederum kann ein entscheidendes Instrument sein, durch das Arbeitnehmer Eigenverantwortung für ihren Arbeitsplatz übernehmen und so ihre eigene Freiheit gestalten können. Es ist ein wichtiges Instrument in der Austarierung des Verhältnisses zwischen Kapital und Arbeit und kann angesichts der anstehenden technologischen Veränderungen eine enorm wichtige Rolle spielen.

Was hindert Einzelne heute am stärksten daran, Ihr Potenzial zu entfalten?

Neben systemischen Faktoren denke ich, dass der Status Quo Bias, also die kognitive Verzerrung, durch die wir den Status Quo gegenüber Veränderungen bevorzugen, ein riesiges Hindernis ist, das Menschen davon abhält, ihr Potenzial zu entfalten. „Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen“, hieß es bei Hermann Hesse.

Pressekontakt

Für Interviewanfragen an Simon Jäger im Rahmen seiner Tätigkeit am Zentrum für neue Sozialpolitik kontaktieren Sie uns gerne.

Vanessa von Hilchen

Leitung Politische Kommunikation

presse@
zentrum-neue-sozialpolitik.org