- Projekt
- Chancen
Startchancenkapital

Veröffentlicht
17. März 2025
Methodik
Repräsentative Umfrage
Status
laufend
Ausgangslage
Wir beobachten, dass vielen Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben nicht ausreichend offensteht und Aufstiegsperspektiven versperrt bleiben. Während der Zugang zu Bildung eine wesentliche Voraussetzung für den sozialen Aufstieg bleibt, kommt der Möglichkeit des eigenständigen Vermögensaufbaus eine ebenso wichtige Rolle zu. Ist das Vermögen eines Landes extrem ungleich verteilt, so hat dies erhebliche Auswirkungen auf die soziale Mobilität.
Um unabhängige Finanzentscheidungen treffen und sich ein Vermögen aufbauen zu können, braucht es deshalb beides: Ein Startkapital, das beispielsweise investiert werden kann, sowie Bildungsmaßnahmen (z.B. Finanzbildung), die daran geknüpft sind.
Ein „Startchancenkapital“ soll dazu beitragen, Chancenungleichheiten in Deutschland zu reduzieren, indem es früh im Leben ansetzt und sozial benachteiligte Individuen zu selbstbestimmten Entscheidungen befähigt. Es soll somit zur materiellen Basis beitragen, die das Aufstiegsversprechen benötigt, um in der Praxis tragfähig zu sein. Dabei sehen wir materielle und intellektuelle Ressourcen als untrennbar miteinander verwoben.
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Projektziele
Übergreifendes Ziel ist es, allen Menschen in Deutschland die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ziel des Projekts ist es deshalb, die Policy-Idee eines Startchancenkapitals als möglichen Lösungsansatz vorzustellen, auf Haltungen innerhalb der Bevölkerung hinzuweisen und politische Entscheidungsträger:innen dahingehend zu sensibilisieren, welche Stellschrauben und Effekte bei einer möglichen Umsetzung zu beachten sind. Als Datenbasis dient uns eine deutschlandweite, repräsentative Bevölkerungsumfrage, die wir mit dem Marktforschungsdienstleister Verian durchgeführt haben.
Der schwindende Glaube an das Aufstiegsversprechen durch Leistung ist in Deutschland kein ausschließlich ‚junges' Thema, was mit einer vermeintlich fehlenden Leistungsbereitschaft erklärt werden kann. Unsere Daten weisen darauf hin, dass es sich um ein generationsübergreifendes Anliegen handelt, welches den Staat stärker in die Verantwortung ruft, gleiche Startchancen für alle Menschen zu ermöglichen.
Erste Befunde
- Knapp drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, in Deutschland entscheide zu oft das Elternhaus über die eigenen Chancen im Leben.
- Zwei Drittel glauben, ein Vermögensaufbau aus eigener Kraft sei in Deutschland inzwischen kaum noch möglich.
- Genauso viele Menschen sagen, eine finanzielle Starthilfe für junge Menschen könnte zur Stärkung der Chancengerechtigkeit beitragen.
- 71% der Deutschen sind insgesamt der Ansicht, der Staat solle mehr dafür tun, dass alle Menschen die gleichen Startchancen im Leben haben.
Publikationen
- Studie
Das Startchancenkapital
Chancen sind in Deutschland ungleich verteilt. Viele Menschen können sich trotz erheblicher Leistungen kein Vermögen aufbauen, das ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen würde. Um Chancenungleichheiten abzubauen, schlagen wir ein „Startchancenkapital“ vor, das sozial benachteiligte Individuen zu selbstbestimmten Entscheidungen befähigt.
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- Schlaglicht
Ungleiche Chancen, geringes Vertrauen
In Deutschland entscheidet oft die Herkunft über die Zukunft. Der soziale Aufstieg scheint für viele kaum noch erreichbar, und das Vertrauen in die Politik ist erschreckend gering. Unsere aktuelle Untersuchung zeigt: Ein Großteil der Bevölkerung wünscht sich einen Sozialstaat, der echte Chancen schafft und Ungleichheiten abbaut. Doch ohne grundlegende Reformen droht das Leistungsversprechen der sozialen Marktwirtschaft zur Illusion zu werden.
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Blogbeiträge
Projektteam



Moritz Rüppel
Leitung Fachbereich
Moritz Rüppel leitet den Bereich Zukunftsfähiger Sozialstaat. Im Fokus seiner Arbeit steht die politisch-strategische Ausrichtung des Bereichs, die proaktive Themensetzung der dort bearbeiteten Inhalte und der Transfer der Forschungsergebnisse in den parlamentarischen und vorpolitischen Raum.

Laura Bänsch
Projektassistenz
Laura Bänsch unterstützt das ZSP als Projektassistenz. Mit fundierten Recherchen und tagesaktuellem Monitoring behält sie den Überblick über die sozialpolitische Lage. Neben ihrer Arbeit am ZSP studiert sie Politikwissenschaft im Master an der Universität Potsdam.

Louisa Bayerlein
ehem. Junior-Referentin
Louisa Bayerlein war von 2023 bis 2025 Junior-Referentin am ZSP.