Details
Name
Leonard Leistner
Alter
33
Leonard verbringt fast 24 Stunden pro Woche in der Bahn. Er ist 33 Jahre alt und Student. Aktuell absolviert er ein Praktikum, für das er pro Strecke gut zwei Stunden fahren muss. Die Stunden in der Bahn summieren sich von Montag bis Freitag auf, Ausfälle und Verspätungen sorgen oft schon morgens um 7 Uhr für Stress bei ihm. Entspannend ist das Pendeln aber auch dann nicht, wenn alles rund läuft. Meistens erledigt Leonard Uni-Aufgaben, deren Deadlines trotz Praktikum nicht warten können. Und am Wochenende ruft der Nebenjob.
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Beruf
Student
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Familienstand
liiert
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Wohnort
Leipzig
5:30
Aktivität
Das Piepen des Weckers
Stresslevel
1/10
Leonards Wecker klingelt früh. Der Himmel ist noch grau, als er sich müde aufrichtet und den Tag im Kopf durchgeht. Viel steht an: das Praktikum, Uniarbeiten, Haushalt. Dazwischen warten die Straßen und Schienen der Stadt. Heute wird er über vier Stunden in Bussen und Bahnen verbringen. Zeit, die verrinnt, während er zwischen verschiedenen Realitäten hin und her pendelt.
Aktivität
Kaffee der guten Hoffnung
Stresslevel
3/10
Leonard macht sich fertig für den Tag, zieht sich an, füllt schnell eine Tasse Kaffee auf und isst ein paar Bissen, mehr im Stehen als sitzend. Viel Zeit bleibt nicht: der Zug ist unflexibel. Auf dem Weg zum Bahnhof hofft er, dass heute alles glattläuft, keine Ausfälle, keine langen Verspätungen. Nur einmal pünktlich ankommen wäre schon ein guter Start.
Datensnack
Eine Auswertung von 79 Studien zur Arbeitsmobilität für einen Report der Techniker Krankenkasse belegt: „Je länger der Arbeitsweg, desto häufiger treten gesundheitliche Probleme auf. Nicht nur die Zahl der Fehltage steigt dann an, auch die Unzufriedenheit über die eigenen Work-Life-Balance und Lebensqualität wächst mit jedem zurückgelegten Kilometer.“ (Quelle: Techniker Krankenkasse 2025).
Aktivität
Zeit im Zug
Stresslevel
6/10
Im Zug klappt Leonard den Laptop auf und arbeitet an Texten für die Uni. Zwischen dem rhythmischen Rattern der Schienen findet er überraschend gut in den Fokus. Bevor das Praktikum im Landtag in Magdeburg beginnt, nutzt er die Fahrt, um Gedanken zu ordnen und ein Stück Arbeit hinter sich zu bringen.
Datensnack
Knapp jede:r sechste:r Studierende pendelt regelmäßig eine Stunde oder mehr pro Tag für den einfachen Weg von Wohnort zur Hochschule (Quelle: Statistisches Bundesamt 2025).
Aktivität
Zugfahrt mit Abzweigungen
Die Zugfahrt hält kleine Inseln der Ruhe bereit: Erst arbeitet Leonard an Aufgaben für die Uni, dann verwandelt sich sein Laptop in ein Musikstudio. Irgendwann lässt er auch mal Musik von anderen laufen, als Übergang zwischen Pflichten und dem, was ihm Energie und Inspiration verschafft.
Wie verbringt Leonard seine Wegzeiten im Zug?
Aktivität
Politische Praxis
Etwa acht Stunden konzentrierte Arbeit füllen die Praktikumstage. Die Stunden sind ausgeschöpft, aber erfüllend. Leonard lernt viel, beobachtet aufmerksam und merkt, wie Theorie und Praxis ineinandergreifen. Es macht ihm Spaß, Teil des politischen Geschehens zu sein. Nahende Deadlines in der Uni und der lange Heimweg, der noch vor ihm liegt, gehen ihm aber nie ganz aus dem Kopf.
Wie teilen sich Leonards Wochenarbeitsstunden auf die unterschiedlichen Bereiche auf?
Fokus auf Arbeitsstunden
Aktivität
Der Stress folgt
Stresslevel
4/10
Stress löst manchmal körperliche Beklemmungsgefühle aus, die sich nicht richtig greifen lassen. Manchmal kommen Kopfschmerzen dazu. Manchmal strengt es an, dass sich die unterschiedlichen Welten kaum vereinbaren lassen. In seinem Kopf läuft mit, dass jede Stunde, die er für das eine aufwendet, beim anderen fehlt.
Stressempfinden
Aktivität
Wechselnde Rhythmen
Leonards Wochenrhythmus verläuft sehr unterschiedlich Unter der Woche ist der Tag eng getaktet, geprägt von langen Arbeits- und Wegezeiten, dazwischen nur schmale Pausen. Freizeit bleibt kaum, und selbst Erholung wirkt funktional eingebettet in den Ablauf.
Am Wochenende verschieben sich die Schwerpunkte: mehr Schlaf, etwas mehr soziale Zeit, dafür neue Aufgaben im Haushalt und Studium. Die freie Zeit dient weniger der Erholung als dem Nachholen all dessen, wofür unter der Woche kein Raum bleibt.
Wie verbringt Leonard seine Zeit in der Woche und am Wochenende?
Aktivität
Geschafft vom Tag
Stresslevel
6/10
Nach einem langen Tag im Praktikum geht meist nicht mehr viel. Auch auf der zweistündigen Heimfahrt hat Leonard meist keine Energie mehr für Uniaufgaben. Er kommt nach Hause, setzt sich aufs Sofa, der Kopf ist leer. Die Konzentration bricht ab, auch wenn der Wunsch da ist, etwas Produktives zu tun. Doch selbst wenn er einfach nur dasitzt, fühlt es sich nicht wie Freizeit an. Eher wie eine Zwischenzone, in der der Körper ruht, aber der Geist nicht abschaltet.
Leere Zeit
Aktivität
Entspannungsmoment Kochen
Stresslevel
3/10
Was ihm Entspannung bringt, ist etwas, das für andere nur nach noch mehr Arbeit klingt: Kochen. Wenn Leonard in der Küche steht, Gemüse schneidet oder Soßen abschmeckt, kommt er zur Ruhe. Es ist die Art von Konzentration, die nicht anstrengt.
Aktivität
Synthesizer und Beton
Stresslevel
3/10
Am Wochenende gilt seine Aufmerksamkeit der Musik. Leonard verkabelt seine modularen Synthesizer, stimmt die E-Gitarre, öffnet Projekte am Laptop, bis alles miteinander klingt. Wenn er dann ins Mikrofon singt, entsteht eine andere Art von Fokus: fordernd, aber befreiend. Ganz loslassen kann er auch hier nicht, doch der Alltag rückt für eine Weile in den Hintergrund.
Aktivität
Ein dezenter Druck
Stresslevel
3/10
Abends versucht Leonard zu entspannen. Er liest ein Buch, hört Musik, lehnt sich zurück. Doch die Ruhe bleibt brüchig. Im Hinterkopf tickt die Deadline. Wenn er an seine Hausarbeiten denkt, zieht sich etwas in ihm zusammen. Kein klarer Stress, eher ein diffuses Gefühl, ein dezenter Druck, der nie ganz verschwindet. Auch nicht, wenn das Praktikum vorbei ist.
Datensnack
2023 gaben zwei von drei Studierenden (68%) an, gestresst und/oder erschöpft zu sein. Noch 2015 waren es deutlich weniger (44%). Quelle: Techniker Krankenkasse 2023).
Aktivität
Augen zu und durch
Stresslevel
3/10
Bevor er das Licht löscht, rauscht der Tag in Leonards Kopf noch einmal nach, in Bruchstücken. Er dreht sich zur Seite, versucht, an nichts zu denken, doch die Gedanken laufen weiter. Irgendwann fällt er in den Schlaf. Ein paar Stunden am selben Ort.